Die Existenz einer Kesmarker Stadtschule wird erstmals in den Jahren 1383 – 1392 erwähnt
(Lateinschule an der Kreuzkirche). Das Gebäude des Lyzeums wurde in den Jahren 1774 – 1776
errichtet. Durch Aufstockung mit zwei Stockwerken hat das Lyzeum sein heutiges Aussehen
erlangt (1820 und 1865). Nach der Reformation, schon 1531, hatte die Schule den Charakter
eines evangelischen Gymnasiums. In Verbindung mit dieser Schule wurden 1787 – 1852 auch
akademische Klassen mit den Lehrstühlen Philosophie, Rechtswissenschaft und Theologie
eingerichtet. So erreichte die Schule den Rang eines Lyzeums. Ohne Lyzealabschluss
konnte man an keiner Universität studieren.
In Kesmark wirkten angesehene Gelehrte und es studierten am Lyzeum Schüler aus ganz
Mitteleuropa. Eine Reihe von ihnen wurden bedeutende Künstler, Gelehrte, Wissenschaftler
und Schriftsteller deutscher, slowakischer, ungarischer und serbischer Nationalität; ein
Zeichen der Toleranz und Offenheit dieser Schule.
Die Lyzealbibliothek ist die größte historische Schulbibliothek in Mitteleuropa. Sie umfasst 150.000 Bände in verschiedenen
Weltsprachen, die meisten in deutscher Sprache. Darunter sind wertvolle und bedeutende
Erstdrucke aus der Zeit vor 1500 und aus dem 16. Jh. (u.a. Lutherbibeln, Schriften von
Melachton). Am Lyzeum studierten und wirkten bekannte Persönlichkeiten u.a. Fröhlich,
Buchholz, Safarik Hviezdoslav, Alexander, Genersich, Mednansky, Kazinczy.